Die Externsteine – Geschichte erleben im Teutoburger Wald

Externsteine

Was ist das älteste Zeitzeugnis, das ihr euch vorstellen könnte? Schon 100 Jahre sind für uns Menschen eine lange Zeit. Die Externsteine in ihrer aufrechten Form entstanden vor rund 70 Millionen (!) Jahren. Die Felsgruppe ist bis heute im Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen zu bestaunen und lädt zum Entdecken und Wandern ein.

Sie ragen bis zu 40 Meter steil in die Höhe und wirken wie aus der Zeit gefallen: bizarr, mystisch, faszinierend. Vielleicht, weil sie genau das sind – aus der Zeit gefallen. Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg in Lippe gehören zum Mittelgebirge Teutoburger Wald und entstanden in ihrer heutigen Form in der Unterkreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren. Im Zuge der Gebirgsbildung wurde der ursprünglich flach lagernde Sandstein hier durch Bewegungen in der Erdkruste senkrecht aufgepresst. Es formte sich eine monumentale Felsengruppe von insgesamt 13 Steinen – einige davon verstecken sich im Wald, fünf Felsen stehen frei und bilden die charakteristische Ansicht.

Die Externsteine sind bis heute ein beeindruckendes Natur- und Kulturdenkmal und locken zahlreiche Besucher an. Ein Besuch lohnt sich in der Tat, denn man kann hier nicht nur steinerne Frühgeschichte erleben, sondern die Felsen teilweise auch besteigen, herrliche Ausblicke genießen und die wildromantische Natur bei Wanderungen im umgebenden Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge entdecken.

Aussichtsplattform für Weitblicke, Grotten und historische Kunst

Erklimmen kann man normalerweise zwei der Felsen über in den Stein geschlagene Treppenstufen, aktuell zu Corona-Zeiten nur einen. Die beiden Felsen, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind, sind momentan leider gesperrt. Die große Aussichtsplattform des 23,7 m hohen Grottenfelsens ist nach wie vor erreichbar. Und der Ausblick von oben auf die Nachbarsteine und den See sowie die umliegenden Wälder lohnt sich! Die künstlich angelegten Grotten unten sind derzeit leider ebenfalls nicht zugänglich. Am Fuß des Felsens kann man an der Außenwand jedoch ein Kunstwerk von ganz besonderer kunsthistorischer Bedeutung begutachten: das Relief der Kreuzabnahme Christi, das auf das 12. Jahrhundert datiert wird – es gilt als die größte Außenplastik nördlich der Alpen.

Wandern rund um die Externsteine: von Tagesausflügen bis zu den Hermannshöhen

Die Externsteine sind Ausgangs- und Wegpunkt zahlreicher Wanderwege. Eine zentrale Rolle nehmen dabei die Hermannshöhen ein, die die beiden traditionsreichen Fernwanderwege Hermannsweg (historischer Kammweg von Rheine an der Ems bis nach Leopoldstal, ca. 156 km) und Eggeweg (von den Externsteinen bis ins sauerländische Marsberg an der Deimel, ca. 70 km) verbinden.

Doch auch Tageswanderungen aller Art und Länge bieten sich in der Umgebung an. Es sind zahlreiche lohnenswerte Ziele und Wege ausgeschildert, zum Beispiel ein Weg durch das Silberbachtal. Wer keine bestimmte Tour bevorzugt, wandert einfach auf eigene Faust los, zu entdecken gibt es genug! Tipp: Wenn ihr durch die Steine hindurchgeht, zweigt kurz dahinter ein Weg links hinauf in den Wald ab (dort verläuft u.a. der Hermannsweg). Ein Abstecher lohnt sich, denn hier kommt ihr auf der anderen Seite an die Externsteine heran und habt noch einmal neue Perspektiven. Außerdem gibt es nach ein bisschen Kraxelei oben noch eine Aussichtsplattform.

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