Winter in Tirol: 5 Tipps für Schneespaß in den Kitzbüheler Alpen

Schnee in Tirol

Wer Wintersport liebt, ist in den Kitzbüheler Alpen zur kalten Jahreszeit genau richtig. Mit der ‚SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental‘ lädt eines der größten Skigebiete Österreichs zu allerhand Action auf der Piste ein. Doch auch diejenigen, die in Tirol Ruhe abseits des Pistentrubels suchen, werden hier fündig: beim Winter- und Schneeschuhwandern durch die Stille der kleinen Orte entlang des Brixentals. Ich habe 5 Tipps für euch, wie ihr die Schönheit und Vielfalt der Region entdeckt.

Das erwartet euch in diesem Artikel:

  1. Hohe Salve: Panoramablicke und ab auf die Piste
  2. Hopfgarten: Wandern und Rodeln auf der Haagalm
  3. Itter: Winterwandern und Stille genießen
  4. Kelchsau: Schneeschuhwandern im Bärental
  5. Innsbruck: Altstadtbummel durch Tirols Hauptstadt
Nach dem Whiteout: Aussicht vom Gipfel der Hohen Salve
Winter in den Kitzbüheler Alpen

1. Hohe Salve: Panoramablicke und ab auf die Piste

Wer in den Kitzbüheler Alpen Winterurlaub macht, kommt in den meisten Fällen zum Skifahren oder Snowboarden. Kein Wunder, denn die ‚SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental‘ bietet einige Superlative: “Über 288 präparierte Pistenkilometer, 90 moderne Bahnen, 80 urige familiengeführte Hütten, beleuchtete Rodelbahnen, Österreichs größtes Nachtskigebiet (…)” – um nur ein paar der Angaben des Tourismusverbandes zu zitieren. Das Skigebiet erstreckt sich von Brixen im Thale über Ellmau, Going, Hopfgarten, Itter, Kelchsau und Scheffau bis nach Söll und Westendorf. Dank durchgehender Beschneiung während der Skisaison ist Schnee auf den Pisten garantiert.

Unser Ausgangspunkt für die Entdeckung der Region war Hopfgarten im Brixental. Direkt am Fuß der Hohen Salve gelegen, ist die Marktgemeinde der ideale Ort für kleine und große Abenteuer. Mit dem Berglift gelangt man nicht nur innerhalb kurzer Zeit auf blaue, rote und schwarze Pisten, ihr seid auch in gerade mal 20 Minuten auf dem Gipfel der Hohen Salve. Ob mit Ski, Snowboard oder ohne Wintersportausrüstung, dank der Gondelbahnen kommt jede:r ganz einfach hoch und wieder runter. Ein absoluter Pflichtbesuch für alle, die in der Gegend sind: Auf 1.828 Metern Höhe habt ihr bei gutem Wetter 360°-Panoramablicke auf den Wilden Kaiser und über 70 Dreitausender, u.a. den Großglockner und Großvenediger. Nicht umsonst wird die Hohe Salve oft als schönster Aussichtsberg Tirols betitelt.

Zu den Pisten selbst kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen. Als bisher weder Ski- noch Snowboardfahrerin, habe ich mich für ein paar Tage meines Aufenthalts erstmals auf dem Snowboard versucht. Erwartungsgemäß reichte das für die ersten Basics, aber eben noch nicht für große Pistenerfahrung. Denn selbst die nächste erreichbare blaue Piste war mir als absolute Anfängerin auf dem Brett zunächst noch ein wenig zu steil. 😉 Was ich dafür sagen kann: Nachdem ich sicher die Übungswiese der Skischule gemeistert hatte (dort, wo auch die Kinderkurse stattfinden 😜), habe ich die meiste Zeit auf dem Übungshügel unweit des Berglifts verbracht. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten hatte der auch für mich die perfekte Hangneigung. An dieser Stelle noch einmal großen Dank an Alex, meinen super Snowboardlehrer von der Skischule Hopfgarten! 🙏

Mit dem Snowboard auf dem Gipfel der Hohen Salve
Auch ohne Abfahrt von ganz oben: Ein Foto war Pflicht!
Abendstimmung Hopfgarten
Abendstimmung in Hopfgarten

2. Hopfgarten: Wandern und Rodeln auf der Haagalm

Was wäre ein Winterurlaub ohne eine Rodelpartie? Schnee und Berge, nichts schreit mehr nach einer zünftigen Schlittenfahrt. Am schönsten ist das, wenn man den Spaß mit einer Winterwanderung kombinieren und dabei geniale Bergblicke genießen kann. Denn auch über mehrere Kilometer ist so eine Abfahrt naturgemäß recht schnell vorbei. Deshalb bietet die Haagalm bei Hopfgarten perfekte Bedingungen: Hier wartet eine Naturrodelbahn darauf, erkundet zu werden. Um von der Alm die 400 Höhenmeter wieder hinunter ins Tal zu sausen, müsst ihr zunächst etwa 3,8 km bergauf wandern. Es geht direkt auf der Rodelstrecke hinauf, deshalb solltet ihr etwas vorausschauend auf den Weg achten, da mitunter rasanter Gegenverkehr zu erwarten ist.

Wir starteten erst am Nachmittag, weshalb ein Großteil der Strecke bereits im Schatten lag. Die Wanderung hinauf war trotzdem magisch: Es ging durch tief verschneiten Wald und über freie Almflächen, mit großartigen Ausblicken über die Baumwipfel und auf die noch sonnenbeschienenen Berge. Je höher wir kamen, desto schöner wurden die Weitblicke, nicht zuletzt konnten wir das berühmte Alpenglühen beobachten. Ziel war das Alpengasthaus Haagalm, wo uns eine tolle Sicht ins Brixental und auf die Hohe Salve erwartete. Dann hieß es: Umdrehen und “Auf los geht’s los”, 3,8 km wieder hinab ins Tal. Die Strecke wird als mittelschwer eingestuft, gefährliche Stellen sind aber mit Schutzplanken gesichert. Am Ende solltet ihr etwas aufpassen, denn neben der Strecke verläuft ein Bach. 😃

Aufstieg auf der Haagalm
Märchenhafte Stimmung im Winterwald
Bergblicke von der Rodelbahn
Und immer wieder tolle Ausblicke

3. Itter: Winterwandern und Stille genießen

Ihr habt anstrengende Tage auf der Piste hinter euch und möchtet euch mal erholen – oder seid einfach lieber ruhiger unterwegs? Auch dann gibt es im Winter in den Kitzbüheler Alpen viel zu entdecken. Für Anregungen kann ich euch die Gästekarte der Ferienregion Hohe Salve empfehlen. Die erhaltet ihr von den Gastgeber:innen und Unterkünften vor Ort bei Zahlung der Kurtaxe. Sie gilt nicht nur als Skibus- und Bahnfahrkarte, ihr erhaltet auch Rabatte bei diversen Aktivitäten. Unter anderem beim Winter-Aktiv-Programm, das tatsächlich tolle Angebote wie geführte Wanderungen hat. Ich bin ehrlich gesagt sonst kein Fan von solchen Gruppenaktivitäten, doch wir hatten Glück, denn wir trafen eine tolle Wanderführerin aus der Region: Elke, die uns mit einigen anderen Gästen Hopfgarten bei einer abendlichen Fackelwanderung zeigte und am nächsten Tag eine ausführliche Runde durch das schöne Itter mit uns drehte.

Unser “Winterzauber-Roas” (Roas ist tirolerisch für Spaziergang) startete am Morgen bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel am Dorfplatz von Itter. Der Ort ist herrlich gelegen auf einer “Terrasse” über dem Mühltal und dem Brixental und bietet tolle Ausblick auf die Tiroler Bergwelt und den Wilden Kaiser. Elke ist eine sehr engagierte und herzliche Berg- und Wanderführerin und erzählte uns einige interessante Fakten über ihre Heimatregion. Für Einheimische sicher weniger spannend, für mich aber ein kleines Aha-Erlebnis: Es gibt nicht nur den Wilden, sondern auch den Zahmen Kaiser! Das ist der zweite markante Gebirgszug des Kaisergebirges. 😉 Und: Der bekannte Tiroler Weitwanderweg Adlerweg, der ganz in der Nähe startet, erhielt seinen Namen aufgrund seiner Form auf der Karte, die einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen ähnelt. Also nicht etwa durch das Tiroler Wappentier oder die Adler, die man hier sichten kann.

Morgensonne in Itter
Ein magischer Morgen
Blick auf Itter
Blick auf Itter
Schneeengel
Es war zu verlockend!
Schneezauber und Sonnenschein
Guten Morgen, Sonne
Kristallschnee
Wundervolle Schneekristalle

4. Kelchsau: Schneeschuhwandern im Bärental

Auch eine Schneeschuhwanderung gehört zu den Must-Dos, wenn ihr im Winter in Tirol und den Kitzbüheler Alpen seid. Vorkenntnisse braucht ihr nicht, ich habe das hier auch zum ersten Mal ausprobiert. Aber, wie unser Wanderführer uns bereits vorab warnte: Achtung, Suchtgefahr! Kann ich bestätigen. Wir hatten eine absolut traumhafte Tour bei Kaiserwetter, von der ich immer noch schwärme. Wir fanden die Tour ebenfalls über das Winter-Aktiv-Programm der Gästekarte und trafen unseren Wanderführer Fred in Kelchsau. Eigentlich war der Plan, gemeinsam ein Iglu zu bauen und eine kleine Schneeschuhwanderung zu machen. Doch dank unpassender Schneeverhältnisse (für den Iglubau passte die Konsistenz nicht) und zu wenig Schnee im Ort (der Lift fuhr nicht), ging es zunächst ein Stück mit dem Auto weiter. Was über Schnee und Eis für uns Norddeutsche etwas abenteuerlich anmutete, war für die Ortskundigen gar kein Problem.

Etwa 20 Minuten später erreichten wir einen Parkplatz. Schnell die Schneeschuhe angeschnallt und auf ging’s. Wer es nicht kennt: Das Wandern damit unterscheidet sich nicht groß vom normalen Wandern, man geht nur etwas breitbeiniger – oder auch “watscheliger”. Der Vorteil: Man kann über Tiefschnee auch abseits der Wege gehen und versinkt nicht. Es ging direkt durch lichten Wald die Hänge hinauf in Richtung Bärental. Der Bärentalkopf ist die höchste Erhebung hier. Nach Durchquerung des Tals gelangten wir aus dem Schatten schließlich in die Sonne – was für ein Moment! Nach einer Pause mit herrlichem Blick und wunderbarer Stille, denn hier war kaum jemand unterwegs, beschlossen wir, die Runde noch zu verlängern und wanderten weiter den Hang hinauf. Schon für die Ausblicke hat sich das absolut gelohnt. Irgendwann ging es wieder hinab und mit einer etwas abenteuerlichen (weil steilen, aber gut machbaren) Abkürzung zurück auf den Wanderweg durch den Langen Grund. Wenn ihr die Möglichkeit habt: Probiert das Schneeschuhwandern unbedingt aus!

Schneeschuhwandern im Bärenental
Auf Schneeschuhen durch das Bärental
Pause bei der Schneeschuhwanderung
Verdiente Pause
Auf der Sonnenseite
Happy!
Was darf im Bärental nicht fehlen? Bären natürlich.
Blick auf den Bärentalkopf
Am Bärentalkopf
Ein perfekter Tag!

5. Innsbruck: Altstadtbummel durch Tirols Hauptstadt

Okay, Innsbruck liegt nicht mehr in den Kitzbüheler Alpen. Doch die Landeshauptstadt von Tirol ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch oder gerade im Winter. Von Hopfgarten aus fuhren wir etwa eine Stunde mit der Regionalbahn hin und schon auf der Zugfahrt konnte ich mich an den Ausblicken ringsum kaum sattsehen. Innsbruck selbst liegt im Tiroler Inntal und wird eingegrenzt von der Nordkette des Karwendel und den Vorbergen der alpinen Zentralkette (Hausberg ist der Patscherkofel im Süden). Das heißt: Die Lage der Stadt ist traumhaft! Zudem erwartet euch eine wunderschöne Altstadt mit einigen wirklich schönen, historisch relevanten Häusern und Bauten.

Das Wahrzeichen und damit die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Goldene Dachl. Ursprünglich als Residenz der Tiroler Landesfürsten erbaut, wurde der Prunkerker mit vergoldeten Kupferschindeln gedeckt. Bei einem Bummel durch die Altstadt könnt ihr es nicht verpassen. Unbedingt auch weiter bis zum Inn spazieren, wo die hübschen bunten Häuser mit türkisfarbenem Fluss im Vorder- und schneebedeckten Berggipfeln im Hintergrund eine wundervolle Kulisse bilden. Die vielen Cafés und Restaurants in der Altstadt laden dazu ein, die typischen Tiroler Spezialitäten zu kosten. Erwähnenswert ist außerdem die Hofburg, die wir aufgrund von Renovierungsarbeiten leider nicht besichtigen konnten.

Innsbruck
Was für ein herrliches Panorama!
In der Innsbrucker Altstadt
Historische Bauten in der Altstadt
Malerische Kulisse
Bunte Häuser am Inn
Das berühmte Goldene Dachl
Das berühmte Goldene Dachl
Am Inn
Malerische Kulisse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert