Der Harz ist mit seinem riesigen Netz an Wanderwegen eine ganz besondere Region für alle, die gerne zu Fuß in der Natur unterwegs sind. Ich war im Juni in Sankt Andreasberg und habe ein paar Wandertipps aus der Umgebung für euch mitgebracht. Los geht’s: von Stempelstellen der Harzer Wandernadel bis zu den eindrucksvollen Hahnenkleeklippen.
Die Bergstadt Sankt Andreasberg liegt am Rande des Nationalparks Harz und ist ein wahres Outdoor-Mekka. Vor allem im Frühsommer lohnt sich ein Besuch, wenn die Wildblumen auf den Bergwiesen in prächtigen Farben blühen. Über den Höhenwanderweg, der einmal rund um den Ort führt, habe ich euch bereits berichtet. Hier möchte ich euch noch ein paar Eindrücke von weiteren Ausflügen in der Nähe zeigen.
Harzer Wandernadel 154, 155, 123: Dreibrodestein, Rehberger Grabenhaus und Rinderstall
Wenn ihr in Sankt Andreasberg verweilt und zu den Stempeljägern der Harzer Wandernadel gehört, bieten sich ein paar Wanderungen in der direkten Umgebung ein. Von der Jordanshöhe aus erreicht ihr die Dreibrodesteine mit der Stempelstelle 154 nach einem entspannten Spaziergang (ungefähr 1,5 km). Die drei Granitfindlinge gelangten in der Eiszeit aus Skandinavien hierher. Mit etwas Fantasie erkennt man in der Formation drei Brote. Der Legende nach soll eine herzlose Frau hier einmal einem hungernden Bergmann begegnet sein, wollte aber ihre Brote nicht mit ihm teilen. Daraufhin versteinerten diese. Was auch immer ihr in den Felsen seht, die Lichtung im Wald ist einen Besuch wert. Die Picknickbank nebenan bietet sich für eine kleine Rast an.
Die Wanderung lässt sich gut mit der Stempelstelle 155 verbinden, die sich an der Waldgaststätte Rehberger Grabenhaus befindet. Sie liegt etwa 2,5 km weiter am Südhang des Rehbergs. Dem Gebäude kommt eine entscheidende Bedeutung in der Bergbaugeschichte der Region zu: Als Teil des Oberharzer Wasserregals wird vom Rehberger Graben aus Wasser vom Oderteich nach Sankt Andreasberg geleitet (mehr dazu lest ihr hier). Wer danach noch weiter wandern möchte, kann die weiteren etwa 3,8 km durch das Odertal bis zum Rinderstall in Angriff nehmen. Dort wartet die Stempelstelle 123 auf euch. Die heutige Gaststätte diente früher als Unterkunft für die Rinderhirten, die sich um das Harzer Rotvieh kümmerten.
Hahnenkleeklippen: beeindruckende Ausblicke über den Nationalpark Harz
Ein weiteres, sehr lohnenswertes Ausflugsziel sind die Hahnenkleeklippen hoch über dem Odertal. Die Felsformation liegt zwischen Sankt Andreasberg und Braunlage. Von der Jordanshöhe bei Sankt Andreasberg lässt sie sich durch eine etwa 8 km lange Wanderung (ein Weg) erreichen. Bei guter Sicht sind die Klippen vom Startpunkt auf der Jordanshöhe sogar bereits mit dem Brocken im Hintergrund zu sehen.
Der Name kommt übrigens nicht von dem Harzer Ort Hahnenklee, sondern bedeutet “Hohe Klippen”. Und die machen ihrem Namen alle Ehre: Von dem eingezäunten Aussichtspunkt habt ihr einen herrlichen fast Rundumblick auf das Odertal, die Harzwälder und den Rehberg. Die oberen Klippenkanten befinden sich auf etwa 750 m Höhe.
Wer eine kürzere Strecke wandern möchte, startet am besten am Parkplatz des Gasthauses Königskrug. Gegenüber gibt es auch eine Bushaltestelle. Ihr folgt dem gut ausgebauten Wanderweg etwa 1,5 km bis zur Schutzhütte. Darin befindet sich der Stempelkasten Nr. 75 der Harzer Wandernadel. Um zum Aussichtspunkt zu gelangen, biegt ihr kurz danach rechts ab und geht noch etwa 200 m weiter. Mein Tipp: Direkt an den Klippen ist der beste Platz für eine längere Rast, bei gutem Wetter unbedingt ein Picknick einplanen.
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