Kennt ihr das, wenn zu einer anderen Jahreszeit oder bei anderem Wetter auf einmal alles ganz anders wirkt als beim letzten Mal? Der Weg ist, zumindest größtenteils, gleich (ganz identisch sind meine Routen eigentlich nie). Und doch eröffnet sich mir hier eine neue, bisher unbekannte Welt, als ich schließlich in den Wald eintrete. Wie anders die Bäume aussehen, wenn alle schneebedeckt sind. Wie frostig, glasklar und unglaublich frisch die Luft ist. Einzelne Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die kahlen Zweige und lassen die zumindest anfangs noch unberührte Schneedecke glitzern und funkeln.
So still ist der Wald und gleichzeitig deutlich hörbar das Knirschen des Schnees beim Stapfen über den Weg, den ich nur noch erahnen kann. Vereinzelt trällert ein Vogel sein Lied, als wäre der Frühling längst da und als sei die Welt nicht so gedämpft, ja fast verstummt unter der ganzen weißen Pracht. Abgesehen von zwei anderen Wanderern und zwei Mountainbikern, die ebenfalls die Gunst der frühen Stunde direkt nach Sonnenaufgang nutzen, ist hier sonst noch niemand unterwegs. Der Weg hinauf zu Hamburgs höchstem Punkt dauert heute um einiges länger als sonst, so begeistert bin ich von dieser zauberhaften Stimmung.